Die Tatiana Foundation ist eine spanische Stiftung mit Sitz in Madrid, die sich der Förderung von Forschung an der Schnittstelle zwischen Natur-, Neuro- und Geisteswissenschaften widmet. Sie ermöglicht es herausragenden Wissenschaftler:innen, innovative und interdisziplinäre Projekte zu verfolgen, die sich mit grundlegenden Fragen des menschlichen Wissens, Bewusstseins und kognitiven Verstehens beschäftigen.
Die Gründerin Tatiana Pérez de Guzmán el Bueno war eine spanische Aristokratin, Philanthropin und Förderin der Wissenschaften, die zeitlebens der Überzeugung war, dass wissenschaftlicher Fortschritt immer im Dienste der Gesellschaft stehen müsse. Ihre Stiftung setzt sich seither für exzellente Forschung ein, die über disziplinäre Grenzen hinausgeht.
Piantschitsch, die neben dem Studium der Physik auch Mathematik und Philosophie an der Universität Graz studiert hat, hat in den vergangenen Jahren unterschiedliche Forschungsprojekte durchgeführt. Im Jahr 2022 wurde ihr vom FWF ein Schrödinger-Stipendium für das Projekt „Interaction of Coronal Waves with Coronal Holes“ im Bereich der Computersimulationen der Sonnenatmosphäre zuerkannt. 2023 folgte eine Förderung durch das Land Steiermark für das Projekt „DELPHI – Deep Learning & Philosophy“, in dem sie sich mit dem Zusammenspiel von Künstlicher Intelligenz und wissenschaftstheoretischen Fragestellungen befasst.
Mit dem Forschungsstipendium der Tatiana Foundation wird Piantschitsch nun ihre Arbeit im Bereich der Analyse von Anwendungen künstlicher neuronaler Netze in den Naturwissenschaften vertiefen – insbesondere im Hinblick auf deren epistemische Intransparenz („epistemic opacity“) sowie den daraus resultierenden Einfluss auf erkenntnistheoretische und methodologische Grundlagen wissenschaftlicher Praxis.